DAS SCHREIBEN UND DAS SCHWEIGEN



„Das Schreiben und das Schweigen“
Dokumentarfilm, Deutschland/Italien/Österreich 2008, 90 Min.
Regie: Carmen Tartarotti
Dotierung: 32.500 Euro 
Unterstützt mit Mitteln der Hessischen Filmförderung
 
Jurybegründung:
Ein magischer Film über Friederike Mayröckers wundersame Schreibwelt - wie geht das? Vor allem, wenn die mittlerweile 84-jährige Schriftstellerin eigentlich gar nicht sprechen mag? Aus ihrem vorgeblichen Schweigen und ihrem manischen Schreiben destilliert Carmen Tartarotti mit unendlicher Geduld und viel Einfühlungsvermögen ein Meisterwerk, das sich ganz in den Dienst Friederike Mayröckers stellt und doch von ganz eigener Ausstrahlung ist. Ein Film über das fragile Verhältnis von Lebenswirklichkeit und Poesie: Behutsam taucht er ins berühmte Zimmer der Mayröcker ein, das Schreibzimmer, den Träumerplatz voller Manuskripte, Skizzen und Fundstücke. Die Intimität des Schreiborts wird zum Programm der filmischen Annäherung: Alles Geschaute wird Material - nicht für eine Interpretation, sondern, wie Carmen Tartarotti treffend sagt, für "ein Festhalten der Zwischentöne in der Stimme, ein leises Lachen, einen schweren Atmer, lange Pausen, ein Infragestellen, das Nachklingen der Stille". Ein Film als Zusammendenken des Unzusammenhängenden, ein sensitives und sensibles Assoziations-wunder, das der Kunst Friederike Mayröckers ein filmisches Äquivalent entgegen hält.

www.hessischer-filmpreis.de
 



LICHTER FILMTAGE Frankfurt / Rhein-Main
Preis für den besten Langfilm
„Mit souveräner Handhabung der filmischen Mittel nähert sich die
Filmemacherin Carmen Tartarotti der österreichischen Schriftstellerin
Friederike Mayröcker respektvoll an, ohne je aufdringlich zu sein.
Ein außergewöhnliches Portrait einer faszinierenden Persönlichkeit, die
uns mit großer Ehrlichkeit an ihrem künstlerischen Schaffensprozess
teilhaben lässt.“ (Jurybegründung)

Lichter Filmfest